Selbstorganisiert lernen, Konflikte eigenständig klären, eigene Motivation für Lerninhalte finden – ist das nicht sehr anspruchsvoll?
Doch, das ist es. Sich selbst um sein Lernen zu kümmern, verlangt Kindern und Jugendlichen Erhebliches ab – und auch die Eltern sind damit konfrontiert, ihr Kind bei diesem Prozess vertrauensvoll zu begleiten. Unterstützung benötigen Kinder hier nicht bei der Anfertigung von Hausaufgaben oder dem Einpauken von Lerninhalten. Wohl aber beim Einüben von Eigenverantwortung, der Selbstwahrnehmung und dem Aufbau einer inneren Disziplin, die nicht von außen auferlegt wird.
Daher muss die Frage auch eher lauten: Ist diese Schule für jede Familie geeignet? Die wenigsten Erwachsenen hatten in ihrer eigenen Schulzeit die Möglichkeit, selbstbestimmt, also aus einer intrinsischen Motivation heraus, zu lernen. Fragen und Unsicherheiten sind daher eher die Regel als die Ausnahme. Aber die Erfahrung zeigt: Eltern, die bereit sind, eine andere Art des Zusammenlebens mit ihren Kindern zu leben, die sich mit Bedingungen für Lernen auseinandersetzen und an einem lebendigen Austausch darüber interessiert sind, ermöglichen es ihren Kindern in der Regel auch, von der Pädagogik einer Frei Aktiven Schule zu profitieren. Lernen hört nicht bei den Kindern auf: auch die Erwachsenen begeben sich bei zehn Jahren FAMS auf eine Lernreise…
Kinder mit Förderbedarf können unter bestimmen Voraussetzungen aufgenommen werden. In jedem Fall ist es wichtig, frühzeitig abzuklären, welche besonderen Bedürfnisse das entsprechende Kind hat, sodass wir gemeinsam mit jeder Familie abschätzen können, ob wir diesen adäquat begegnen können